Bewegungen zum Geist

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Anfänge und Hinführung

Gastartikel von Helmut Heider

1999 nahm ich das Erste Mal an einem Seminar zur Familienaufstellung teil, um persönliche Probleme zu klären. Ich war von den Erfahrungen und Einsichten so begeistert, dass ich mich danach regelmäßig als Stellvertreter zur Verfügung stellte.

2005 hatte ich bei einer Aufstellung ein besonders einschneidendes Erlebnis: Es begann, als ich in einer Familien-Aufstellung als Stellvertreter gewählt wurde, wo das Thema „Krebs“ im Klienten-System eine massive Rolle spielte. Die Leiterin hatte mich intuitiv in die Aufstellung geholt, ohne genau zu wissen, wen ich „darstelle“. Als ich an meiner Position stand, stellte sie die Frage: „Könnte es sein, dass du der Tod bist?“ Sofort war mir klar, dass es so war. Ich fühlte mich übergroß, wichtig und wusste, an mir kommt keiner vorbei.

Die Stellvertreter der Familienangehörigen, die schon am Krebs gestorben waren, kamen ruhig und ganz selbstverständlich zu mir hin und stellten sich hinter mich. Mein Verhältnis zur Klientin war neutral (sie war an Krebs erkrankt, aber aus Sicht der Ärzte nicht mehr akut befallen. Aufgrund der familiären Vorbelastung lautete ihr Anliegen, zu erfahren, wie groß die Gefährdung durch die Krankheit für sie sei).

Sie war dem Tod noch nicht nah. Die Stellvertreterin ihrer Schwester schaute jedoch ängstlich zu mir hin, um dann schnell ihren Blick wieder abzuwenden. Während sich dieses Verhalten mehrmals wiederholte, hatte ich nur den Gedanken: „Was bildest du dir ein? Ich habe dich sowieso. Du hast keine Chance.“ 

Da sich für die Klientin ihr Anliegen geklärt hatte, wurde die Aufstellung beendet. In der darauffolgenden Pause sagte mir die Stellvertreterin der Schwester, ich hätte doppelt so groß auf sie gewirkt, als ich wirklich sei. Bei meiner natürlichen Größe von 1,92 m kann man sich ihren Eindruck gut vorstellen. Einen Tag nach der Aufstellung las ich in einer Tageszeitung eine Todesanzeige mit einem Gedicht von Rainer Maria Rilke. Die erste Zeile lautet: „Der Tod ist groß“. Wenige Wochen später sagte mir die Seminarleiterin, dass die Schwester der Klientin an Krebs gestorben sei.

Normalerweise ist man nach einer Aufstellung wieder man selbst. Der Tod beschäftigte mich jedoch seit dieser Erfahrung. Die Wirkung der Stellvertreter-Position berührte mich tief innerlich. Ein paar Tage nach der Aufstellung entdeckte ich „zufällig“ in einer Bücherei ein Buch von Elisabeth Kübler-Ross über „Nahtod-Erfahrungen“. Durch die darin wiedergegebenen Beschreibungen wurde mir klar, dass ich selbst die typischen Symptome von vielen klinisch Toten, wie die Wahrnehmung von extrem hellem, jedoch nicht blendendem Licht und das Gefühl von „Einssein mit allem, voller Harmonie“ während einer Aufstellung ca. zwei Jahre vorher gehabt hatte. Ich repräsentierte damals einen „Sohn“, der ohne Beziehung zu den anderen Familienangehörigen sein Augenmerk nur auf ein im Raum an der Wand hängendes Bild richtete. Das Bild war eine vergrößerte Fotografie von Häusern eines toskanischen Dorfes, das durch die Mittagssonne im Hintergrund angestrahlt wurde. Plötzlich wurde die Sonne immer größer, und ihr Licht überstrahlte alles andere so stark, dass ich den Eindruck hatte, ich selbst existiere vollkommen glückselig im Licht. Ich genoss diesen Zustand, der jedoch innerhalb des Aufstellungs-Themas ansonsten keinen Einfluss hatte.

Ich setzte mich weiter mit den Phänomenen von Tod und Leben auseinander. Besonders interessierte mich die „jenseitige Welt“, da ich als Stellvertreter von „Toten“ während Aufstellungen unterschiedliche Zustände erlebt hatte. Durch das Buch „Himmel und Hölle“ (1758) von Emanuel Swedenborg erhielt ich essentielle Antworten. Swedenborg war ein anerkannter schwedischer Gelehrter, der 1745 eine Offenbarung empfing. Gott, der Herr, habe ihn, so erklärte er, dazu ausersehen, den Menschen den geistigen Gehalt der Schrift auszulegen. In Swedenborgs Unterscheidung zwischen dem „natürlichen Leben in der Welt“ und der „geistigen Existenz im Himmel“ nahm ich Parallelen zu eigenen Erfahrungen im Rahmen von Aufstellungen wahr.

Im April 2006 notiere ich: „Das göttliche Licht = absolute Liebe“, nachdem ich in „Himmel und Hölle“ gelesen hat: „Die Sonne des Himmels ist der Herr, d. h., er ist in ihr. Das Licht daselbst ist das Göttlich-Wahre und die Wärme daselbst das Göttlich-Gute, die beide vom Herrn als der Sonne ausgehen. Aus dieser Quelle stammt alles, was in den Himmeln entsteht und erscheint.“

Einen Tag später schreibe ich: 

„Die Aufstellung ist ‚Seelenarbeit’. Sie erfährt ihre größte Erfüllung in Verbindung mit Gott als religiösem Akt.“

14. April 2006

Am 3. Mai 2006 formuliere ich ein Konzept, das wesentlichen Prinzipien der „Bewegungen zum Geist“ entspricht und diese vorwegnimmt, ohne sich zu diesem Zeitpunkt über die Möglichkeiten der Realisation bewusst zu sein.

  • Das Ziel: zurückkehren zu Gott
  • Möglichkeiten entwickeln/anwenden; vielen den Weg zeigen
  • Elementare göttliche Prinzipien aufzeigen und verdeutlichen
  • Helfen, die eigene Seele zu entwickeln und zu stärken
  • Verirrte Seelen auf den Weg bringen
  • Durch Aufstellungsarbeit
  • göttliche Prinzipien und Ordnungen erfahrbar machen (nicht nur glauben, sondern erleben)
  • Die Aufstellung muss sich entwickeln von der Familien- zur Seelen- zur „göttlichen“ Aufstellung.

Drei Tage später nehmen mein Freund Pablo und ich an einem Aufstellungs-Seminar teil. Pablo weiß nichts von meinen Überlegungen. Pablo vertritt einen im Krieg gestorbenen 16jährigen Jungen. Laut Anweisung der Leiterin hat er sich als Toter auf den Boden gelegt. Pablo hat den Eindruck, er sei im „Himmel“, nahe am „Licht“, das er als sehr hell wahrnimmt. Ich werde stellvertretend für Pablos Bruder ausgewählt, der vor kurzem als alter Mann gestorben ist. Ich lege mich neben Pablo und umarme ihn mit einem Arm. Für Pablo wird die Helligkeit etwas schwächer, weil er sich aus der Lichtebene entfernt, um seinem Bruder nahe zu sein. Durch Liebe möchte Pablo seinem Bruder helfen, ins „Himmelsreich“ zu gelangen. Nach einer Weile voller seliger Zweisamkeit spüren wir großen Tatendrang und das Bedürfnis, im Himmel voranzuschreiten. Unseren Zustand empfinden wir „lebendiger als ein irdisch Lebender“.

Während des Sommers lese ich mehrere Bücher von Jakob Lorber. Lorber (1800 – 1864) erfuhr als 40jähriger die Berufung zum „Schreibknecht Gottes“. Durch göttliche Inspiration entstand ein Schrifttum von 25 jeweils 500seitigen Bänden. Inhaltlich werden die Grundthemen allen Seins behandelt: das Wesen Gottes, des Weltalls und der Menschen und ihre wechselseitigen Beziehungen. Besonders angesprochen fühle ich mich von den Werken „Robert Blum“ und „Bischof Martin“. Sie schildern Fortschritte von einstigen „Erdenmenschen“ in den außerstofflichen Sphären des „Jenseits“. Aus dem Blickfeld des „Geistes“ werden zahllose Probleme hinsichtlich des Sinns des Lebens erhellt.

Wiederholt bewirken die Parallelen zu den von mir gemachten Erfahrungen in Aufstellungen, dass ich das Gelesene nicht nur als Wahrheit aufnehme, sondern immer stärker sich das Bestreben entwickelt, mit Hilfe der Aufstellungsmethode bewusst in geistige Bereiche vorzudringen.

Einen besonders wesentlichen Impuls erhalte ich bei einer weiteren Familien-Aufstellung: Die Klientin leidet an Depressionen. Ihr Großvater war im Zweiten Weltkrieg ein hochrangiger Offizier an der russischen Front. Durch die Aufstellung zeigt sich, dass der Großvater verantwortlich war für ein Schlachtengemetzel zwischen russischen und deutschen Soldaten. Neben dem Großvater gibt es jeweils einen Stellvertreter für die umgekommenen Soldaten. Weiterhin sind eine Stellvertreterin für die Klientin, ich als Bruder des Großvaters und eine Repräsentantin der Großmutter im Raum platziert worden. Alle nehmen nicht nur die zwei sich gegenüberliegenden Vertreter der Ermordeten war, sondern an der gleichen Stelle auch zwei „Berge von Leichen“. Das Grauen ist so groß, dass keiner in der Lage ist, die Situation zu bewältigen. Der Stellvertreter des Großvaters steht abgewandt von den Soldaten da, vollkommen starr, am ganzen Körper zitternd. Er kann und will sich ihnen nicht zuwenden und ist nicht in der Lage, seine Verantwortung für ihr Schicksal zu übernehmen. 

Das Verhalten des Großvaters ist die Ursache für die Depression der Enkelin. Es zeichnet sich keine Lösung ab. Plötzlich bemerke ich, dass sich meine Stellvertreter-Rolle ändert. Ich repräsentiere nicht mehr den Bruder des Großvaters. Stattdessen spüre ich, dass sich in mir ein immer größeres Mitgefühl gegenüber den Opfern entwickelt. Aus der Anteilnahme wird eine ganzheitliche, durchdringende Liebe, die nach meinem Empfinden das normale menschliche Maß übersteigt. Ich nehme nicht mehr die Leichen wahr, sondern Schicksalsverbundene, unabhängig von der Einteilung in Opfer und Täter. Ich sage: „Hier hilft nur noch die Liebe.“

Diese Aussage wird von den anderen Teilnehmern voller Unverständnis aufgenommen. Die Großmutter bleibt angewidert gegenüber ihrem Mann. Die Enkelin fühlt sich nicht besser, und der Großvater bleibt starr. Auch die Leiterin geht nicht auf mein Empfinden ein. Sie beendet die Aufstellung und bleibt in der menschlichen Wahrnehmungsebene.

Ich habe jedoch eine Bewusstseinserweiterung erlebt, die über das menschlich geprägte Gefühl weit hinausreicht in eigenständige Bereiche. Ich will deren Prinzipien weiter erkunden und mache mich auf die Suche nach Gleichgesinnten im Sinne der durch Jakob Lorber gemachten Aussage: „Wo immer ihr aus reiner Leibe in meinem Namen versammelt sein werdet, da werde ich, wenn schon nicht sichtbar, aber dennoch allkräftig euch stärkend unter euch sein.“ (Großes Evangelium, Band 1, Kapitel 73,9)

Das erste Gruppentreffen findet am 5. Januar 2007 statt. 

Das erste Gruppentreffen

Mich beschäftigten die Fragen: Gibt es eine Seele, und was macht sie aus? Und: Gibt es Gott, und wie ist unser Verhältnis zu ihm? 

Da es hinsichtlich dieser Thematik keinerlei bekannte Erfahrungen innerhalb der herkömmlichen Aufstellungsmethode gab, gründete ich eine Interessengruppe.

Neben dem Wunsch nach Erkenntnis waren die sieben Teilnehmer des ersten Treffens jedoch auch skeptisch, ob das Anliegen von mir angemessen sei und wie weit die Vorgehensweise der Aufstellungsarbeit weiterhelfe. Deshalb stellten wir vor der ersten Aufstellung die folgenden Fragen:

  • Welche Kraft führt uns?
  • Wie weit dürfen wir sie nutzen?
  • Welchen Platz nehmen wir dabei ein?

Unabhängig von der üblichen Vorgehensweise bei dieser Methode bestimmte keiner Stellvertreter oder platzierte sie im Raum. Die Teilnehmer gingen nur ihren innerlich gefühlten Impulsen nach. Schnell fand jeder eine Position. Ohne hier genau auf den weiteren Verlauf einzugehen, sei nur das Schlussbild beschrieben:

Alle sitzen auf dem Fußboden mit dem gleichen Abstand im Kreis. In der Mitte von ihnen steht eine Kerze auf der Höhe ihrer Herzen. Alle sind voller Andacht verbunden mit dem Licht und der Wärme, was die Kerze ausstrahlt. Nach dem Geschehen teilen alle die persönlich gemachten Empfindungen mit. Jeder sagt nur einen Satz:

  • „Ich bin die Erinnerung.“  
  • „Ich bin das Leben.“  
  • „Mein Herz habe ich sehr groß gespürt.“  
  • „Durch die Gruppe wird mein Blick auf Erkenntnis möglich.“ 
  • „Ich bin Raum.“ 
  • „Ich warte auf euch.“ 
  • „Ich bin der Weg.“

Wir waren von dem Erlebten mehr als berührt. Unabhängig von den persönlichen Lebenseinstellungen und Glaubenshaltungen hatte sich tief innerlich eine Kraft bemerkbar gemacht, der alle weiter folgen wollten, um mehr zu erfahren. Das Ergebnis bestärkte uns darin, die Auseinandersetzung fortzuführen. Aufgrund der besonderen Vorgehensweise und Ausrichtung nennen wir diese: 

„Bewegungen zum Geist“ – „Dialog mit Gott“

Als Stellvertreter zu spüren, dass man voller Weisheit geführt wird, schafft ein absolutes Vertrauen. Dieses Gefühl wurde nochmals gesteigert, als unsere Gruppe bei dem Thema: „Kain und Abel“ feststellte, dass ein Anliegen nicht vor einer „Bewegung“ genannt werden muss, um Impulse auszulösen. 

Ich dachte nur an das Thema, ohne die Anwesenden darüber zu informieren. Was sich dann zeigte, war so phänomenal, dass wir bedauerten, das Geschehen nicht gefilmt zu haben. Wegen der Intensität des Gezeigten durch diese Vorgehensweise, nutzen die Mitwirkenden sie seitdem. Das heißt, dass derjenige, der ein Anliegen hat, sein Thema nur für sich gedanklich formuliert. Es kann sich um ein persönliches Problem, als auch um allgemein bedeutsame Lebensaspekte handeln. Letztendlich ist es möglich, alles was durch Bewusstsein geprägt ist, zu thematisieren. Die anderen Teilnehmer öffnen sich als Kanal dem Geist Gottes dadurch, dass sie ohne nachzudenken, nur rein intuitiv den Impulsen folgen, die sich in ihnen innerlich bemerkbar machen.

Sie nehmen auf und an, was in Resonanz mit ihnen schwingt und sich offenbaren möchte. In diesem Sinne beginnen die Bewegungen. Sie werden begleitet von Wortäußerungen, Gesten und Handlungen, in denen auch Gegenstände bedeutsame Hinweise durch ihre symbolischen Entsprechungen geben. 

Obwohl keiner weiß, worum es geht, nimmt jeder „sinnvoll“ am Geschehen teil. Es gibt keinen, der – wie es bei geleiteten Aufstellungen durchaus vorkommen kann – zu wenig berücksichtigt wird, unpassend vorgegebene Sätze des Leiters äußert oder Haltungen einnehmen muss, die nicht seinen Empfindungen entsprechen. Während des gesamten Verlaufs ist konstant eine starke Energie vorhanden. Komplexe Beziehungsstrukturen werden in ihrer Wesenhaftigkeit in verdichteter Form sichtbar und im Innern fühlbar. 

Aus den gemachten Erfahrungen lässt sich sagen, dass hinter allem eine geistige Kraft steht, deren Wesen erlebbar ist als: 

Liebe – Weisheit – Wille – Ordnung – Ernst – Geduld – Barmherzigkeit

Je offener die Teilnehmer diesem Bewusstsein gegenüber sind, je stärker es sich in ihnen entwickelt hat, desto klarer und tiefer kann der aufklärerische Göttliche Geist sich durch sie offenbaren. Innerhalb der Gruppensituation ist es deshalb interessant und aufschlussreich zu beobachten, wer im Laufe der Zeit welche Stellvertreterposition einnimmt und wie und wodurch sich bei den Teilnehmern die Wirkung der Arbeit zeigt. 

Wenn Bereitschaft besteht, sich zur Verfügung zu stellen, um einer gesunden Entwicklung zu dienen, gilt: „Wenn zwei oder drei in meinem Geist beisammen sind, bin ich unter euch.“ 

Dagegen ist das Streben nach persönlicher Anerkennung oder materiellem Erfolg mehr als ein Handicap. Durch die „Bewegungen“ erkennt man, dass jeder durch sein Verhalten Einfluss auf die anderen hat. Dieser Einfluss besteht nicht nur im Diesseits, sondern auch im Jenseits.

Bei Verstrickungen von Lebenden mit Toten, deren Seelen durch ihr besonderes Schicksal noch „erdverbunden“ sind (z. B. bei einer Abtreibung oder einem als zu früh empfundenem Tod), ist es nicht nur wichtig und hilfreich, die Situation für die Lebenden zu klären, sondern auch für die Seelen der Toten. Denn nur, wenn sie ihre wahre Position im Jenseits erkennen, können sie ihre belasteten Verbindungen zu den Lebenden lösen. Gerade innerhalb dieses Themenbereiches kommt es bei dem Stellvertreter der heilenden Kraft zu Bewusstseinszuständen, die ihn eine deutliche Verbindung zum Göttlichen nicht aus einer Glaubenshaltung heraus spüren lassen, sondern er vertritt LIEBE: 

Liebe, die genau weiß, was innerhalb der Aufstellung noch vollzogen werden muss. Diese Liebe ist verbunden mit allen Teilnehmern. Sie hat den festen Willen, geistig Einfluss zu nehmen, wo es notwendig ist, ohne jedoch Zwang auszuüben. Voller Geduld wartet sie, bis derjenige, dem die geistige Zuwendung gilt, selbst einen Impuls verspürt und dem nachfolgt, was der Situation angemessen ist. Wer diese LIEBE einmal gespürt hat, möchte ihr in seinem Leben immer mehr Raum geben.

Was in der Bibel und den Offenbarungsschriften geschrieben steht, lässt sich durch die Bewegungen zum Geist persönlich erfahren. So wie die Menschen vor 2000 Jahren Gott als Jesus Christus leibhaftig begegnet sind, so besteht in den Bewegungen die Möglichkeit der Verbindung von Geist (Mensch) zu GEIST (Gott). Jesus verkündete seinen Jüngern den Geist als Beistand und Lehrer:

„Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen.“ 

Johannes 16,13

Das Pfingstereignis war der Anfang eines nie endenden Prozesses. Denn die ganze Wahrheit hat nur Gott, aber, wenn wir uns von Ihm leiten lassen, werden wir ewiglich an ihr teilhaben, um unser Leben in Seinem Sinn zu führen. Die Bewegungen zum Geist sind ein Teil Seiner Leitung. Es ist eine Therapie für die Menschheit im ursprünglichen Sinn des griechischen Wortes Therapeia  =  Gottesverehrung.

Die Methode der „Bewegungen zum Geist“ ist ein Geschenk Gottes, damit alle Menschen, die es wollen, sich mit der Wahrheit auseinandersetzen können. Inwieweit die Möglichkeiten genutzt werden, um die Essenz des Daseins zu erfahren, hängt ganz vom freien Willen des einzelnen ab. Die Wahrheit zu kennen ist möglicherweise ein Anstoß. Sie zu spüren steigert das Empfindungsvermögen. Was jedoch zählt ist, sie zu leben.

Die Teilnahme an den „Bewegungen zum Geist“ führt nicht automatisch zum Heil. Die Erfahrungen zeigen, es reicht nicht, die gemachten Einsichten nur verstandesmäßig zu erfassen und zu warten, bis sich im Leben etwas ändert, nach dem Motto: „Die Seele weiß Bescheid.“ Es gilt, das Gezeigte aus vollem Herzen zu verwirklichen, d. h., wenn etwas in Unordnung ist, gilt es, Ordnung zu schaffen und Schatten in Licht umzuwandeln. Verantwortung für sich selbst und Mitgefühl den anderen gegenüber sind dabei prägende Faktoren. Wesentlich ist, die vielen tiefgehenden Erkenntnisse als Prozess geduldig und beständig in sein Leben aufzunehmen. Wer die schnelle Lösung sucht, verkennt die Wichtigkeit des Mitwirkens. Nur das Bedürfnis nach Umwandlung seiner egoistischen Anteile in echte liebevolle Menschlichkeit führt zur Entwicklung. Wer diesen Weg geht, folgt der „Bewegung zum Geist“ und nimmt teil am „Dialog mit Gott“. 

Zu den Bewegungen zum Geist ist 2010 ein Buch erschienen, das die Vorgehensweise und Geschehnisse beschreibt und erläutert. Auch nach der Veröffentlichung sind zahlreiche Themen in den Treffen der Gruppe bearbeitet worden. Sie sind alle durch Filmaufnahmen und teilweise schriftlich dokumentiert vorhanden.

Beispiele unserer Themen:

  • „Warum leben wir Menschen auf der Erde, und inwieweit erfüllt die Menschheit ihren Lebensauftrag, bzw. wie sieht die Erfüllung aus?“
  • „Was gibt es in meinem jetzigen Erdendasein noch Wesentliches für mich zu tun?“
  • „Was bedeutet im spirituellen Sinne Höheres Bewusstsein und wie erlangen wir es? Wie kommen wir da hin?“
  • „Warum gibt es Bewusstseinszustände wie Depression, Psychose, Angst und Panikattacken, Neurosen?“
  • „Was ist das Wesen der Egozentrik und wie wird sie umgewandelt?“

Aus den Einsichten der Bewegungen zum Geist, kann ich klar feststellen: vieles haben wir verdrängt, was wir an Falschem verursacht haben. Es fällt teilweise schwer, die selbstgemachten „Bilder“ seiner Persönlichkeit in eine authentische Erscheinung zu wandeln. Gott lässt uns die freie Wahl, wie weit wir in der Veränderung gehen wollen. So bestimmen letztendlich wir die Dauer und die Weglänge unserer „Rückkehr“ zum „Ebenbildlichen“.

Die Bewegungen zum Geist zeigen dabei immer wieder, dass der Geist Gottes genau die Verfassung der Betroffenen kennt und Seine Hinweise und Führung danach richtet. Gott will uns durch Seine Aufklärung stärken, aufrichten und zu „Bewegungen“ anregen. Er mutet uns gleichzeitig das zu, was wir zu verantworten haben und „tragen“ können.  Wichtig ist in diesem Zusammenhang die vollkommene Übersicht Gottes hinsichtlich unseres Daseins, angefangen seit unserer Schaffung bis zum Augenblick. An dieser „Übersicht“ will uns Gott teilhaben lassen. Dies ist eine einmalige Chance für alle, die die Tiefe ihres Seins mit der Hilfe des Göttlichen Geistes erkunden möchten.

Zum Autor: Helmut Heider hat nach dem Kunststudium zunächst eine Möbelfirma gegründet, und anschließend als Dozent für Gestaltung 30 Jahre an der Möbelfachschule unterrichtet. Nun lebt er mit seiner Frau in der Eifel. Sein Buch zum Thema: Bewegungen zum Geist. Dialog mit Gott. Therapie für die Menschheit auf Grundlage der systemischen Aufstellung, Reichl Verlag: https://www.reichl-verlag.com/bewegungen-zum-geist

Mehr Infos bei: helmut.heider@gmx.de

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